Island Tag 4: Schwarzer Strand und weiße Gletscher im Südosten

3. Juli 2014 11:45 | von
Felsnadeln Reynisdrangur vom schwarzen Strand in Vík

schwarzer Strand in Vík, Reynisdrangur ©

Von Klaustur zurück Richtung Reykjavík passiert man die kleine Ortschaft Vík í Mýrdal mit der hübschen weißen Kirche auf einem Hügel. Das Dorf ist der südlichste und zugleich der regenreichste Ort Islands. Wer Glück hat, erwischt einen sonnigen Tag oder zumindest ein paar sonnige Stunden und kann diese am wunderschönen Strand mit dem warmen schwarzen Sand verbringen. Von hier aus sieht man die Felsnadeln Reynisdrangur in den Fluten, die dem Ort etwas Mystisches verleihen. An den Klippen nisten zahlreiche Papageientaucher, die sich vom Strand aus beobachten lassen.

Sólheimajökull: Auf Tuchfühlung mit dem Gletscher

Von Vík aus geht es auf der Ringstraße weiter nach Skógar. Unterwegs sollte man unbedingt den kleinen Abzweig zum Sólheimajökull nehmen. Über eine etwa fünf Kilometer lange Schotterstraße, die auch mit herkömmlichen Mietwagen befahren werden darf, gelangt man zu einem Parkplatz mit Café. Von hier aus sind es zehn Gehminuten bis zur Gletscherkante. An keinem anderen Ort Islands kommt man dem Eis so unkompliziert so nah. Einige Veranstalter in der Region bieten auch geführte Wanderungen auf den Gletscher an.

Gletscher Sólheimajökull

Gletscher Sólheimajökull ©

Wanderung auf dem Gletscher Sólheimajökull

Wanderung auf dem Gletscher Sólheimajökull ©

Im Café auf dem Parkplatz gibt es Kaffee und Kuchen, hausgemachte Quiche und lauwarme Suppe, wie üblich zu gesalzenen Preisen. Wer noch genug Energie hat, kann also getrost ohne Ess-Pause wieder losfahren.

Von Skógar aus am Wasserfallweg entlang

Zurück auf der Hauptstraße ist Skógar der nächste Anlaufpunkt, eine kleine Siedlung mit gerade einmal 20 Einwohnern. Am Ortsrand stürzt der Wasserfall Skógafoss in die Tiefe. Über eine Holztreppe gelangt man zu einer Aussichtsplattform über dem Wasserfall. Hier ist auch der Startpunkt einer der berühmtesten Wanderrouten Islands, der Tour über den Fimmvörðuháls-Pass bis ins Þórsmörk-Tal. Die Strecke ist allerdings 23,4 Kilometer lang, sodass es sich empfiehlt, zwei oder sogar drei Tage für die Tour einzuplanen. Ausreichend Proviant und warme Kleidung sind dabei Pflicht. Übernachtet werden kann unterwegs in Wanderhütten. Wer nicht genügend Zeit hat, um die ganze Strecke zu laufen, sollte hinter dem Skógafoss trotzdem zu einer kleinen Tagestour aufbrechen, die an einer Schlucht mit Wasserfällen entlangführt. Bei schönem Wetter kann man sich im weichen Gras niederlassen, das mitgebrachte Essen auspacken und beim Blick über die Berge und die weite Landschaft die Gedanken schweifen lassen.

Übernachten in Hella: In der Nebensaison ruhig und günstig

Gistiheimilið Brenna in Hella

Gistiheimilið Brenna in Hella ©

Als nächster Übernachtungspunkt auf dem Weg zurück nach Reykjavík bietet sich die Gemeinde Hella an, die verschlafen an einem Fluss (Rangá) liegt. Direkt am Ufer, in der Prudvangur 37, befindet sich das kleine Hostel Gistiheimilið Brenna, eine geräumige Hütte mit einem Doppelzimmer, einem Vier-Bett-Zimmer, Wohnzimmer, Bad und Küche. Die Unterkunft wird von einer resoluten, aber sehr netten Dame geführt, die darauf besteht, die Betten allein zu beziehen, während man selbst mit schlechtem Gewissen daneben steht. Auch hier hat man in der Nebensaison eventuell das Glück, das Häuschen ganz für sich allein zu haben – und das für gerade einmal 10.000 ISK pro Nacht für ein Doppelzimmer. Dank der voll ausgestatteten Küche können sich Gäste nach einem Einkauf im nahe gelegenen Supermarkt ein leckeres Abendessen kochen und mit einem ausgedehnten Frühstück in den nächsten Tag starten.

Alternativ bietet sich ein Spaziergang ins Árhús an, eine Übernachtungsmöglichkeit mit Restaurant im Scheunen-Flair und Blick auf den Fluss, wo man den Tag bei einem frisch gezapften Bier und einem reichhaltigen Essen ausklingen lassen kann. Ganz billig sind die Speisen hier nicht (Hauptgerichte kosten zwischen 2.000 und 3.000 ISK), dafür frisch und schön angerichtet. Die Bedienung ist sehr freundlich und es gibt kostenlosen WLAN-Zugang (Code auf der Theke).

Text & Bilder © Katja Thiede

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