London Tag 2: Über den Camden Market durch den Regent’s Park ins Kino in Shoreditch

23. Juli 2014 11:31 | von
Musiker auf dem Camden Market

Musiker auf dem Camden Market © Markus Kolletzky

Ob man direkt ein Zimmer im trendigen Londoner Norden ergattert hat oder am anderen Ende der Stadt wohnt: Ein Abstecher auf den Camden Market zwischen den Underground Stationen Camden Town und Chalk Farm darf bei keinem London-Besuch fehlen. Von Vintage-Kleidung, Accessoires und Mode junger Londoner Designer über Platten, Deko-Artikel und Schmuck bis hin zu jeder Menge Ramsch und Klimbim ist hier alles zu haben. Wer sich Zeit nimmt und einen Blick für Qualität hat, kann ein trendiges Schnäppchen schlagen. Aber auch für modisch weniger Interessierte ist der Markt ein Ort, an dem man den Tag entspannt verbringen kann. Dafür sorgen allein schon die unzähligen Essensstände mit Street Food aus aller Welt, die schöne Lage am Regent’s Canal, über den die Trauerweiden ragen, und die Straßenmusiker, die für den passenden Soundtrack sorgen.

Camden High Street

Camden High Street ©

Genau genommen handelt es sich beim Camden Market um gleich vier Märkte in einem, wobei die Grenzen zwischen ihnen fließend verlaufen. Dennoch hilft die Unterteilung ein wenig bei der Orientierung, gerade, wenn man vorab weiß, wonach man sucht. Antiquitäten und Vintage-Mode konzentrieren sich auf dem Stables Market in der Chalk Farm Road. Auf dem Lock Market an der Schleuse lohnt es sich, nach Möbeln, Teppichen und Deko Ausschau zu halten. Gegenüber, auf der anderen Kanalseite, liegt der Canal Market, der eher was für Kitsch-Liebhaber ist. Der überdachte Buck Street Market hat von allem etwas, darunter auffallend viele Souvenirstände und Kleidung, die weniger dem entspricht, was London als Trendmetropole ausmacht.
Canal Market und Buck Street Market sind lediglich von Donnerstag bis Sonntag geöffnet, während man auf den anderen beiden an jedem Tag der Woche bummeln kann.

Auszeit im Regent’s Park

Um sich eine kleine Erholung von den Massen zu gönnen, lohnt sich ein Spaziergang durch den nahe gelegenen Regent’s Park Richtung City. Hier kann man sich im Gras niederlassen, die Enten füttern, den Fußballspielern beim Kicken zusehen oder die Speicherkarte seiner Kamera mit hunderten Blumenfotos ans Limit bringen.

Regent's Park in London

Regent’s Park in London ©

Vintage-Shopping auf dem Old Spitalfields Market

Nach etwa einer halben Stunde Fußweg verlässt man den Park am besten südwestlich in Richtung Baker Street. Von der gleichnamigen Underground Station aus gelangt man mit den Zügen der Metropolitan Line, der Hammersmith & City Line oder der Circle Line sechs Stationen weiter zur Liverpool Street, von wo aus es noch zehn Gehminuten zum Old Spitalfields Market sind. In den überdachten Hallen kann man auch an Regentagen auf Schatzsuche gehen. Und Schätze gibt es einige – sei es in Form von angesagter Vintage-Mode, schicken Retro-Möbeln oder leckerem Essen. Wer sich für Klamotten begeistert, kommt am besten freitags her, wenn besonders viele Modehändler ihre neuen und Second-Hand-Stücke anbieten.

Mit Fish & Chips auf Zeitreise gehen

Gleich um die Ecke, in der Hanbury Street, hat man mit dem Poppies die ideale Location für einen Snack zwischendurch und kann ganz nebenbei „Fish & Chips essen“ von seiner London-To-do-Liste streichen. In dem kleinen Laden, der im 50er-Jahre-Stil eingerichtet ist, gibt es neben Fisch und Pommes auch Hähnchen und Wurst. Aber wer hierher kommt, tut dies eben in erster Linie wegen der hausgemachten Fischfrikadellen, dem ebenfalls hausgemachten Erbsenpüree und den schönen dicken Fritten mit – wer hätte das gedacht – hausgemachter Remoulade. Pommes gibt es ab 2,50 GBP (etwa 3,10 Euro), zwei Fischfrikadellen für 3 GBP (etwa 3,80 Euro) und Scampis für 8,90 GBP (etwas über 11 Euro).

Ausklang im Alternativkino

Einen 20-minütigen Verdauungsspaziergang entfernt befindet sich ein potentieller Anlaufpunkt für die Abendgestaltung: das Genesis Cinema in Whitechapel (93-95 Mile End Rd.), ein alternativ ausgerichtetes Kino mit Preisen unter dem Londoner Durchschnitt. Im Studio 5 des Kinos kann man gegen einen kleinen Aufpreis – für dann insgesamt 13 GBP (etwa 16,50 Euro) – auf gemütlichen Sofas lümmeln, sich einen Drink von der Bar genehmigen (nicht im Preis enthalten), die Füße hochlegen und seine Englischkenntnisse bei einem Film ganz ohne deutsche Synchronstimmen aufbessern.

Text & Bilder © Katja Thiede (mit Ausnahme des ersten Bildes, s.o.)

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