Istanbul in drei Tagen: ein Reisebericht

18. Juni 2013 14:52 | von

Drei Tage Istanbul – ein ambitioniertes Vorhaben, nicht nur angesichts der schieren Größe der 15-Millionen-Megametropole, sondern auch was die unzähligen sichtbaren und verborgenen Sehenswürdigkeiten der Stadt am Bosporus angeht.

Tag 1: Erste Eindrücke, Shopping & Lebensart

Mit dem Bus kommt man in 40 Minuten vom Atatürk-Flughafen zum „Taksim„, dem größten Platz in Istanbul. Von dort sind es nur zwei Minuten zu Fuß bis zur İstiklal Caddesi (Straße der Unabhängigkeit), einer der bekanntesten Straßen in Istanbul. Schon nach wenigen Metern bekommt man einen Eindruck von den Menschenmassen, die sich hier tagein tagaus tummeln. Wer die Straße entlangbummelt, ist mitten drin im Stadtteil Beyoğlu, manche sagen dem „hippsten“ Viertel im europäischen Teil Istanbuls – der ideale Ausgangspunkt für eine erste Erkundungstour.

Irma Butik

İrma Butik ©

Die İstiklal Caddesi selbst ist nicht viel mehr als eine – wenngleich atmosphärisch und architektonisch sehr schöne – Fußgängermeile mit den bekannten großen Modeketten, aber auch kleinen Fachgeschäften – internationalen wie türkischen.

Interessanter wird es, wenn man in eine der Gassen Richtung Cihangir, eines Teils von Beyoğlu, abbiegt. Von Menschentrauben plötzlich keine Spur mehr. Dafür säumen jede Menge kleine Cafés, Antiquitäten- und Secondhand-Shops sowie Läden junger Designer den Weg. Davor sitzen Anwohner auf kleinen Stühlen – letztere sieht man übrigens überall in Istanbul am Straßenrand – und schlürfen ihren Tee. Oder besser: zelebrieren ihn. Denn Teetrinken ist fester Bestandteil der türkischen Kultur. Den schwarzen Wachmacher gibt es nicht nur morgens, um in die Gänge zu kommen, auch bei müden Touristen wirkt ein kleines Glas des „çay“ wahre Wunder. Wer über einen der unzähligen Märkte von Istanbul spaziert, sieht überall Menschen mit den typischen runden Tee-Tabletts von A nach B laufen, um schließlich mit den Standnachbarn bei einem Gläschen zu entspannen.

KronotRop

KronotRop ©

Shopping-Tipps:

  • İrma Butik, Kuloğlu Mah. Yeni Çarşı Cad. No:5/a2, Galatasaray / Beyoğlu: Ein kleiner Laden mit liebevoll ausgesuchten Vintage-Kleidern, Blusen, Taschen und Accessoires.
  • Leila Boutique, Firuzağa Mah. Hayriye Caddesi No. 18 / Beyoğlu: T-Shirts mit Prints, Schmuck, Papeterie-Produkte – alles selbstgemacht und ein Stück schöner als das andere.
  • Leckeren Kaffee gibt es bei KronotRop, kuloğlu mahallesi yeniçarşı caddesi No. 5b / Beyoğlu
Vintage- und Streetwear in Istanbul

©

In den Gassen abseits der İstiklal kann man sich einfach treiben lassen, ohne dass es langweilig wird. An jeder Ecke warten ausgefallene, mindestens aber sehenswerte kleine Geschäfte. Und wenn die Beine schwer werden, setzt man sich einfach mit çay und Kebab in die Sonne und sieht dem entspannten Treiben der Einheimischen zu.

Biegt man in die Sıraselviler Caddesi ein, wird es wieder merklich voller und lauter. Richtung Norden kommt man zurück auf den Taksim-Platz.

Wer die İstiklal Caddesi in südlicher Richtung bis zum Ende läuft – und dabei nicht von der herrlich-nostalgisch anmutenden roten Tramway überfahren wird, die sich durch die Passanten schlängelt – biegt am besten auf die Galip Dede Caddesi ab. Der Weg führt vorbei an vielen kleinen Läden mit Musikinstrumenten, Handwerk und Schnickschnack und dem ein oder anderen Shop mit Vintage- und Streetwear.

Für einen Vitaminschub zwischendurch empfiehlt sich ein Becher mit frisch gepresstem Granatapfelsaft, der überall am Straßenrand für nur wenige Lira zu haben ist.

Granatäpfel in Istanbul

Obststand mit Granatäpfeln in Istanbul ©

Galatabrücke in Istanbul

Galatabrücke ©

Nach einigen Gehminuten kommt man am Galata-Turm (Galata kulesi) vorbei. Für 14 Lira (etwa weniger als sechs Euro) kann man die Aussichtsplattform des ehemaligen Leuchtturms besteigen, von wo aus man einen schönen Blick über die Stadt und das Goldene Horn hat, jenen Arm des Bosporus, der den europäischen Teil Istanbuls in einen nördlichen und einen südlichen Bereich trennt.

Wer auf die andere Seite möchte, geht Berg runter Richtung Karaköy zur Galatabrücke. Ein gutes Wadentraining angesichts des teilweise beachtlichen Gefälles. Von der Brücke hat man einen tollen Blick auf Beyoğlu im nördlichen Teil und den eher traditionell geprägten südlichen Teil mit den imposanten Minaretten.

Text & Bilder © Katja Thiede

Kommentieren

Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, ggf. Ihre Webseite, Text sowie IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung.