Tagesausflug: Fahrradtour auf dem Müritz-Rundweg

5. August 2013 11:18 | von

Dieser Beitrag ist Teil 2 eines Reiseberichts über die Müritz und die Mecklenburgische Seenplatte.

Vom Campingplatz aus geht es mit dem Fahrrad zunächst vorbei an Boek in Richtung Schwarzenhof. Unterwegs kann man die Hauptstrecke immer mal wieder verlassen und zu Aussichtplattformen und -türmen abbiegen. Von dort aus hat man oft einen atemberaubenden Ausblick über die Müritz und kann – mit ein bisschen Glück – seltene Vögel wie Kraniche, Wildgänse, See- und Fischadler beobachten.

Ausblick auf die Müritz

Ausblick auf die Müritz ©

Der höchste Ausblickspunkt unterwegs befindet sich auf dem „Käflingsbergturm“ in der Nähe des Örtchens Speck. Auf der in 30 Metern über dem Erdboden gelegenen Plattform kann man mit dem Fernrohr auf Vogelschau gehen. Aber auch ohne Vergrößerungsglas haben Naturfreunde eine tolle Aussicht auf die drei umliegenden Seen und die Müritz. Weiter Richtung Schwarzenhof führt der Weg etwas abseits des Müritzufers durch den „Specker Horst“, eine dicht bewachsene Schilf- und Moorlandschaft.

Schwarzenhof

Schwarzenhof ©

Üdis Imbiss

Üdis Imbiss ©

In Schwarzenhof angekommen, ist es Zeit für eine kleine Pause. Aus Richtung Boek kommend, sollten besonders erschöpfte Radler aber nicht der Versuchung erliegen, gleich in das erste Cafè einzukehren, das zum Hotel vor Ort gehört. Nur 200 Meter die Straße runter wartet nämlich „Üdis Imbiss“, und zwar, anders als der Name vielleicht vermuten lässt, mit einem idyllischen Hofcafé und leckerem hausgemachten Kuchen. Auch die Preise sind mehr als fair. Cappuccino und Latte Macchiato gibt es schon für 1,30 Euro, ein riesiges Stück Kuchen für gerade einmal 1,20 Euro. Dazu ein nettes Wort mit den freundlichen Betreibern – was will man mehr.

Ein Wegschild an der Müritz

Wegschild ©

Auch wenn die entspannte Hofatmosphäre zum Verweilen einlädt, heißt es wieder „aufsteigen“. Weiter geht es zunächst auf dem Rundweg bis zum Abzweig Waren. Ein Ausflug in die hübsche Hafenstadt, die sich auch als Heilbad einen Namen gemacht hat, lohnt sich. Neben vielen kleinen Restaurants und Cafès am Wasser können im „Müritzeum“, dem größten Süßwasseraquarium für heimische Fische in Deutschland, über 40 Fischarten bestaunt werden.

Wen ein bisschen Sand- und Schotterpiste nicht abschrecken, verlässt den Rundweg jedoch in Richtung Ankershagen und nimmt unterwegs den Abzweig nach Kratzeburg. Zugegeben, der Weg dorthin ist vor allem für Mountainbike-Fahrer geeignet. Doch auch wenn die Strecke etwas beschwerlich ist, stimmt einen der kleine Ort Kratzeburg mit seiner verträumten Atmosphäre und der schönen Badestelle gleich wieder versöhnlich. Nördlich des Dorfes entspringt übrigens die Havel, in Kratzeburg selbst beginnt die Wasserwanderstrecke „Obere Havel“. Auch der Radweg Berlin-Kopenhagen führt hier entlang.

Radweg Berlin-Kopenhagen bei Kratzeburg

Radweg Berlin-Kopenhagen ©

Im Ortsteil Granzin kann man im „Havelkrug“ zu Abend essen. Erneut lässt der Name etwas anderes vermuten, als das, was tatsächlich auf der Speisekarte steht. Denn statt der in der Region weit verbreiteten „Deutschen Hausmannskost“ gibt es beste italienische Küche mit Antipasti, Bruschetta, verschiedenen Pasta-Sorten, Pizza aus dem Steinofen und einer Auswahl an italienischen Weinen. Gegessen wird an urigen Naturholztischen auf dem Hof oder an den fast schon herrschaftlichen Tafeln im großzügigen Innenbereich des Restaurants mit seinen hohen Decken, der offenen Küche und – nicht zu vergessen – dem berühmten Filmplakat von „Der Pate“.

Von Granzin aus geht es über einen asphaltierten Waldweg zurück Richtung Boek bis zur Bolter Mühle und schließlich auf den Campingplatz. Wer will kann nochmal an einer der schönen Badestellen gleich hinter dem Ortsausgang Granzin Halt machen und sich erfrischen.

Badestelle bei Granzin

Badestelle bei Granzin ©

Pünktlich zum Sonnenuntergang sollte man aber wieder am Müritzufer sein. Denn der Sonnenuntergang hier ist einfach atemberaubend schön. Jeden Abend versammeln sich zahlreiche Gäste an den kleinen Badebuchten, allein oder in Gruppen, mit Klappstuhl oder einfach mit einem Gläschen Wein im Sand sitzend, mit ganzer Fotoausrüstung oder einfach ohne alles, um das Naturschauspiel zu bewundern. Spätestens jetzt zeigt sich: Manchmal liegt das Gute näher, als der ein oder andere denken mag.

Badebucht am Müritzufer bei Sonnenuntergang

Badebucht an der Müritz bei Sonnenuntergang ©

Weitere lohnenswerte Ausflugsziele in der Umgebung:

Schlossinsel Mirow: Geschichtsinteressierte können hier eine der einstigen Nebenresidenzen der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz bewundern. Neben Schloss und Kavaliershaus gibt es eine große Parkanlage, die romantische „Liebesinsel“ und die Kirche mit Fürstengruft. Vom Kirchturm aus hat man einen tollen Ausblick auf den Mirower See und die Umgebung. Im Sommer finden regelmäßig Veranstaltungen rund um die Freiluftbühne statt, unter anderem das große „Inselfest“.

Tipp: Das Schloss wird derzeit restauriert und ist erst ab Frühjahr 2014 wieder zugänglich.

Kanuhof Wustrow: Idyllisch gelegener Kanuverleih mit Zeltplatz. Die freundlichen Betreiber stehen Wasserwanderern mit vielen Tipps für kleine oder ausgedehnte Touren zur Seite. Unbedingt die romantische „Schwaanhaveltour“ durch geschütztes Gebiet machen! Weitere Informationen unter kanuhof-wustrow.de.

Kulturstall Userin: Ganzjährig Veranstaltungen wie Lesungen, Kabarett und Konzerte. Im Sommer gibt es Brot und Wein im Bauerngarten. Aktuelles Programm: http://www.kulturstall-userin.de/programm.php.

Text & Bilder © Katja Thiede

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